Graf & Graf
Literatur– und
Medienagentur

Fatma Aydemir
Dschinns

Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemirs großer Gesellschaftsroman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind. Alle haben sie ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden. Was sie jedoch vereint: das Gefühl, dass sie in Hüseyins Wohnung jemand beobachtet. Voller Wucht und Schönheit fragt „Dschinns“ nach dem Gebilde Familie, den Blick tief hineingerichtet in die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte und weit voraus.

Christian Baron
Ein Mann seiner Klasse

Kaiserslautern in den neunziger Jahren: Christian Baron erzählt die Geschichte seiner Kindheit, seines prügelnden Vaters und seiner depressiven Mutter. Er beschreibt, was es bedeutet, in diesem reichen Land in Armut aufzuwachsen. Wie es sich anfühlt, als kleiner Junge männliche Gewalt zu erfahren. Was es heißt, als Jugendlicher zum Klassenflüchtling zu werden. Was von all den Erinnerungen bleibt. Und wie es ihm gelang, seinen eigenen Weg zu finden.

Mit großer erzählerischer Kraft und Intensität zeigt Christian Baron Menschen in sozialer Schieflage und Perspektivlosigkeit. Ihre Lebensrealität findet in der Politik, in den Medien und in der Literatur kaum Gehör. Ein Mann seiner Klasse erklärt nichts und offenbart doch so vieles von dem, was in unserer Gesellschaft im Argen liegt. Christian Baron zu lesen ist schockierend, bereichernd und wichtig.

Shida Bazyar
Drei Kameradinnen

Seit ihrer gemeinsamen Jugend in der Siedlung verbindet Hani, Kasih und Saya eine tiefe Freundschaft. Nach Jahren treffen die drei sich wieder, um ein paar Tage lang an die alten Zeiten anzuknüpfen, aber sie können nicht abschütteln, was so oft ihren Alltag bestimmt: die Blicke, die Sprüche, Hass und rechter Terror. Ihre Freundschaft aber gibt ihnen Halt. Bis eine dramatische Nacht alles ins Wanken bringt.

Shida Bazyar erzählt voller Wucht und Furor von den Spannungen und Ungeheuerlichkeiten der Gegenwart – und von drei jungen Frauen, die zusammenstehen, egal was kommt. 

Ellen Berg
Du mich auch

Rache ist … Frauensache Beim 25-jährigen Abi-Jubiläum treffen sich drei Freundinnen von einst wieder: Die brave Evi hat ihrem wunderbaren Gatten und den süßen Kindern zuliebe die Karriere an den Nagel gehängt und ihr Glück in der Küche gefunden. Beatrice hat Vorzeigetochter und -ehemann und jettet für ihren Marketingjob rund um den Globus. Katharina, die einstige Einser-Kandidatin, ist zur Staatssekretärin eines Ministers aufgestiegen und fröhlicher Single. – So weit die Erfolgsgeschichten vom Klassentreffen. Doch am Ende des promillereichen Abends kommt die traurige Wahrheit ans Licht: Alle drei sind von ihren Männern betrogen, ausgenutzt oder sitzengelassen worden. Im Vollrausch der Depression kommen sich die drei Frauen wieder näher. Und sie haben die Nase voll davon, dass auf ihren Herzen herumgetrampelt wird. Sie beschließen, den Spieß umzudrehen – ihre Männer sollen büßen. Und das nicht zu knapp. Unglaublich komisch, herrlich fies und ein Riesenspaß – zieht euch warm an, liebe Männer!

Ellen Berg
Ich koch dich tot

Beim ersten Mal ist es noch ein Versehen: Statt Pfeffer landet Rattengift im Gulasch – und schon ist Vivi ihren Haustyrannen Werner los. Als sie wenig später vom schönen Richard übel enttäuscht wird, greift sie erneut zum Kochlöffel. Fortan räumt Vivi all jene Fieslinge, die es nicht besser verdient haben, mit den Waffen einer Frau aus dem Weg – ihren Kochkünsten. Dann trifft sie Jan, der ihr alles verspricht, wovon sie immer geträumt hat. Vivi beschließt, dass jetzt Schluss sein muss mit dem kalten Morden über dampfenden Töpfen. Als ihr aber mehrere Unfälle passieren, keimt ein böser Verdacht in ihr. Sollte Jan ihr ähnlicher sein als gedacht? Zu dumm, dass sie sich ausgerechnet in diesen Schuft verliebt hat. Doch Vivis Kampfgeist ist geweckt ... Mit todsicheren Rezepten fürs Jenseits!

Christina Clemm
AktenEinsicht

Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn sie nur selten öffentlich wird. "AktenEinsicht" erzählt Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, und vermittelt überraschende, teils erschreckende Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei. Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutsch­land von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen.

Wie gewinnt man nach einer Gewalterfahrung die Selbstachtung zurück, die Selbstbestimmung über das eigene Leben? Wie geht man damit um, dass die Polizei einen angekündigten Mord nicht ernst nimmt? Dass man einem Richter gegenübersteht, der auf dem rechten Auge blind ist? Was macht es mit den Betroffenen, die Täter wiedersehen zu müssen und sich bohrenden Fragen zur Tat zu stellen? Christina Clemm nimmt uns mit auf eine Reise in die Gerichtssäle der Republik, an die Tatorte, in die Tatgeschehen. Es sind Geschichten, die man nicht mehr vergessen wird.

Karen Duve
Fräulein Nettes kurzer Sommer

Fräulein Nette ist eine Nervensäge! Dreiundzwanzig, störrisch und vorlaut, passt sie gar nicht in die Herde ihrer adligen Verwandten. Während ihre Tanten und Cousinen brav am Kamin sitzen und sticken, zieht sie mit einem Berghammer bewaffnet in die Mergelgruben, um nach Mineralien zu stöbern. Und schreibt auch noch Gedichte!

Die Geschichte der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, an die zu ihrer Zeit niemand geglaubt hat - meisterhaft erzählt von Karen Duve.

Kirsten Fuchs
Mädchenmeute

Sieben Mädchen begegnen sich in den großen Ferien bei einem Sommercamp im Wald, das sich schnell als dubiose Angelegenheit erweist. Die Gruppe beschließt, auf eigene Faust Abenteuerurlaub zu machen, natürlich ohne den Eltern Bescheid zu geben, und schließlich wächst auch Charlotte, die anfangs schrecklich schüchterne Ich-Erzählerin, über sich hinaus.

In den Wäldern des Erzgebirges werden Sagengestalten und alte Geschichten lebendig. Die Mädchen erleben Grusel und reale Ängste, Gemeinschaft und Auseinandersetzungen und ein Abenteuer, das sie alle nie vergessen werden.

Thomas Glavinic
Das Leben der Wünsche

Stellen Sie sich vor, Ihre geheimsten Wünsche würden wahr. Die innersten, dunkelsten Wünsche, von denen Sie selbst bisher nichts ahnten. So ergeht es Jonas, dem ein Unbekannter eines Tages ein unerhörtes Angebot macht: "Ich erfülle Ihnen drei Wünsche." Der Ehemann und leidenschaftliche außereheliche Liebhaber lässt sich auf das Spiel ein – mit ungeahnten Folgen ...

Nino Haratischwili
Das achte Leben (für Brilka)

Georgien, 1900: Mit der Geburt Stasias, Tochter eines angesehenen Schokoladenfabrikanten, beginnt dieses berauschende Opus über sechs Generationen. Stasia wächst in der wohlhabenden Oberschicht auf und heiratet jung den Weißgardisten Simon Jaschi, der am Vorabend der Oktoberrevolution nach Petrograd versetzt wird, weit weg von seiner Frau. Als Stalin an die Macht kommt, sucht Stasia mit ihren beiden Kindern Kitty und Kostja in Tbilissi Schutz bei ihrer Schwester Christine, die bekannt ist für ihre atemberaubende Schönheit. Doch als der Geheimdienstler Lawrenti Beria auf sie aufmerksam wird, hat das fatale Folgen.
Deutschland, 2006: Nach dem Fall der Mauer und der Auflösung der UdSSR herrscht in Georgien Bürgerkrieg. Niza, Stasias hochintelligente Urenkelin, hat mit ihrer Familie gebrochen und ist nach Berlin ausgewandert. Als ihre zwölfjährige Nichte Brilka nach einer Reise in den Westen nicht mehr nach Tbilissi zurückkehren möchte, spürt Niza sie auf. Ihr wird sie die ganze Geschichte erzählen: von Stasia, die still den Zeiten trotzt, von Christine, die für ihre Schönheit einen hohen Preis zahlt, von Kitty, der alles genommen wird und die doch in London eine Stimme findet, von Kostja, der den Verlockungen der Macht verfällt und die Geschicke seiner Familie lenkt, von Kostjas rebellischer Tochter Elene und deren Töchtern Daria und Niza und von der Heißen Schokolade nach der Geheimrezeptur des Schokoladenfabrikanten, die für sechs Generationen Rettung und Unglück zugleich bereithält.

Karen Köhler
Miroloi

Eine junge Frau lehnt sich auf. Gegen die Strukturen ihrer Gesellschaft und für die Freiheit. Ein Dorf, eine Insel, eine ganze Welt: Karen Köhler erzählt von einer jungen Frau in einer abgeschirmten Gesellschaft. Hier haben Männer das Sagen, dürfen Frauen nicht lesen, lasten Tradition und heilige Gesetze auf allem.

Was passiert, wenn man sich in einem solchen Dorf als Außenseiterin gegen alle Regeln stellt, heimlich lesen lernt, sich verliebt?

Jan Koneffke
Die Tsantsa-Memoiren

Um das Jahr 1780 gelangt ein Schrumpfkopf in den Besitz von Don Francisco, Beamter der spanischen Krone in Caracas. Als Wandschmuck in dessen Schreibstube hängend beobachtet er das Geschehen um sich herum – und bemerkt wie nebenbei, dass er ein Bewusstsein entwickelt, und dass er sprechen kann! Doch als er schließlich zum ersten Mal den Mund aufmacht, sorgt das bei Don Francisco prompt für einen Herzinfarkt – und der Schrumpfkopf bekommt einen neuen Besitzer. Seine Reise führt ihn in den folgenden Jahrzehnten u. a. nach Rom, Paris, Frankfurt, London, Bamberg, Bukarest, Wien und Berlin. Er wird Zeuge historischer Begebenheiten und alltäglicher Kleinigkeiten. Und nach und nach findet er immer mehr über seine eigene Vergangenheit heraus.

Eine Tour de Force durch zwei Jahrhunderte und zwei Kontinente, ein magisch-literarisches Abenteuer, erzählt aus der ungeheuerlichen Perspektive eines ungewöhnlichen Helden.

Mariana Leky
Die Herrenausstatterin

Zum Heulen schön. Ob vor Lachen oder Rührung ...

Katja Wiesberg verschwimmt die Welt vor Augen. Ihr Mann ist fort, und sie ist ihren Job los. Katja ist allein. Da sitzt auf einmal ein älterer Herr auf dem Rand ihrer Badewanne und stellt sich als Dr. Blank vor. Es ist der Geist ihres ehemaligen Nachbarn. Und noch ein Fremder taucht auf: Nachts steht ein Feuerwehrmann vor der Tür, der behauptet, zu einem Brand gerufen worden zu sein – und nicht wieder geht. Mit entwaffnender Zutraulichkeit nistet er sich in Katjas Leben ein. Erst allmählich begreift sie, wie gut er ihr tut: Ein kleinkrimineller Feuerwehrmann, der Karatefilme liebt, ist gerade das Richtige, um sie zurück ins Leben zu holen. Eine abenteuerliche Dreiecksgeschichte nimmt ihren Lauf, zwischen einer aus dem Alltag gefallenen Frau, einem überaus selbstbewussten Liebhaber und einem lebensweisen Toten, den allerdings nur Katja sehen kann. Mariana Lekys Roman verführt in eine Welt, die komischer und trauriger ist als unsere – und dabei geisterhaft menschlich.

Robert Menasse
Die Hauptstadt

In Brüssel laufen die Fäden zusammen – und ein Schwein durch die Straßen. 
In seinem vielfach ausgezeichneten Roman spannt Robert Menasse einen weiten Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, dem Unausweichlichen und der Ironie des Schicksals, zwischen kleinlicher Bürokratie und großen Gefühlen. 
Und was macht Brüssel? Es sucht einen Namen – für das Schwein, das durch die Straßen läuft.

Katerina Poladjan
Hier sind Löwen

1915: Die Bibel einer armenischen Familie ist das Einzige, was den Geschwistern Anahid und Hrant auf ihrer Flucht bleibt. Hundert Jahre später wird der Restauratorin Helen diese Bibel anvertraut. »Hrant will nicht aufwachen«, steht am Rand einer Seite gekritzelt. Helen taucht ein in die Rätsel des alten Buches, in das moderne Armenien und in eine Geschichte von Flucht, Verlust und dem Schmerz, der auch Generationen später noch nachhallt. Klug, bewegend und beinahe märchenhaft: ein Roman wie eine Schatztruhe.

Marc Raabe
Zimmer 19

Mord vor laufender Kamera – Ein neuer Fall für Tom Babylon: Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale wird zum Entsetzen aller ein Snuff-Film gezeigt. Das Opfer: die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller. Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck. Was hat der Bürgermeister zu verbergen?

Mithu Sanyal
Identitti

"Was für eine gnadenlos witzige Identitätssuche, die nichts und niemanden schont. Man ist nach der Lektüre nicht bloß schlauer – sondern auch garantiert besser gelaunt." (Alina Bronsky) - Auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2021

Was für ein Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Denn die Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität – und beschrieb sich als Person of Colour. Als würden Sally Rooney, Beyoncé und Frantz Fanon zusammen Sex Education gucken, beginnt damit eine Jagd nach „echter“ Zugehörigkeit. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre Studentin Nivedita ihr intimste Fragen. Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er*sie ihn betrat.

Ulrich Woelk
Der Sommer meiner Mutter

Sommer 1969. Während auf den Straßen gegen den Vietnamkrieg protestiert wird, fiebert der elfjährige Tobias in Köln der Mondlandung entgegen. Seine Eltern freunden sich mit den neuen Nachbarn an, und deren dreizehnjährige Tochter, Rosa, eigenwillig und klug, bringt ihm nicht nur Popmusik und Literatur bei, sondern auch Berührungen und Gefühle, die fast so spannend sind wie die Raumfahrt. Ein Sommerabenteuer mit tragischem Ende …

Takis Würger
Der Club

Hans Stichler stammt aus einfachen Verhältnissen. Als ihm ein Stipendium für die Universität in Cambridge vermittelt wird und er als Gegenleistung dort Hinweise für ein Verbrechen finden soll, weiß er noch nicht, worauf er sich einlässt. Er verliebt sich in Charlotte, die ihn in die Bräuche der Snobs einweiht. Schon bald muss er feststellen, dass hinter den Türen Dinge passieren, über die keiner spricht.

Eine Geschichte über Familie und Verrat, Freundschaft und Hass, Eliten und Wahnsinn, über das Boxen und die Frage, was wir bereit sind zu geben, um dazuzugehören.

Beltz
Arnulf Zitelmann
Paule Pizolka oder Eine Flucht durch Deutschland

Deutschland, 1944. Als Paule Pizolka (16) zur Musterung eingezogen werden soll, haut er ab, denn er ist gegen Hitlers Krieg. Die Trennung von Ulla, seiner großen Liebe, ist hart, aber Paule bleibt keine andere Wahl.
Auf seiner Flucht quer durch das Deutsche Reich erlebt er den Bombenhagel in Frankfurt und Duisburg ebenso wie die scheinbare Idylle auf dem Bauernhof. Die schlimmste Zeit macht er jedoch im Jugend-KZ Moringen durch. Nur seine Liebe zu Ulla und die Hoffnung, sie irgendwann wiederzusehen, bewahren ihn vor der puren Verzweiflung.
Ungeheuer packend und dicht an seiner eigenen Biographie erzählt Arnulf Zitelmann diese ergreifende Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus.

Thienemann-Esslinger
Manuela von Perfall
Als der Dackel aus dem Gemälde verschwand

Museumstiere auf der Flucht: ein Fall für die besten Spürnasen der Stadt!

Der Museumsdirektor ist verzweifelt: Aus allen Bildern sind die Tiere verschwunden, leere Umrisse klaffen in den wertvollen Gemälden! Sogar der berühmte Dackel Lump fehlt! Da muss Familienhündin Nasti eingreifen. Gemeinsam mit dem abgebrühten Straßenhund Zack beginnt sie herumzuschnüffeln. Und die beiden decken einen unglaublichen Fall auf: Die Museumstiere sind aus ihren Bildern gestiegen und außer Rand und Band!